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Route

Noch bevor die Entscheidung für eine Überführung der Flugzeuge gefallen war, wurde schon im Vorfeld viel recherchiert. Mögliche Routen wurden analysiert und jahreszeitbedingte meteorologische Bedingungen untersucht.
Die kürzeste Verbindung zwischen Niigata und Harle führt über den Großkreis, d.h. China und Russland/Sibirien. Die zu erwartenden großen Schwierigkeiten bei den Überfluggenehmigungen, die niedrigen Temperaturen in Sibirien und die fehlende Verfügbarkeit von AVGAS (100LL) führten schnell dazu, diese Route zu verwerfen.
Die schnellste Möglichkeit ins westliche Ausland zu gelangen und die von uns bevorzugte Route, führt über Kamchatka, Russland nach Alaska und Kanada. Aber auch dieser Weg ist im Winterhalbjahr wegen der Temperaturen mit unseren Flugzeugen nicht fliegbar.

Als letzte Option wurde eine Südroute ins Auge gefasst. Erfahrungsberichte von Piloten, die die zu überfliegenden Länder und Flugplätze schon kennen gelernt haben, wurden analysiert. Die AVGAS-Situation wird als schwierig beschrieben und ist an bestimmte Flugplätze gebunden. Die Temperaturen sind erträglich im hohen Bereich und die vorherrschenden Winde günstig. Die Anzahl der Länder, die überflogen werden müssen, ist hoch und einige Staaten sind für ihren unverhältnismäßigen Bürokratismus gefürchtet. Es war schnell klar, dass diese Strecke nur mit Zusatztanks zu bewältigen ist und wir professionelle Unterstützung bei der Beschaffung von Überflug- und Landegenehmigungen benötigen würden.  Vertrauenswürdige Handlingagenten vor Ort können nur von Insidern beurteilt und ausgesucht werden. Diese Erkenntnisse und Empfehlungen von Piloten, die jenen Teil der Erde kennen, führten uns zur Firma Flight Service International (FSI) am Flugplatz Baden-Airpark bei Karlsruhe. Die Firma beschäftigt Spezialisten für internationale Flugplanung und erledigt einen großen Teil der notwendigen Formalitäten.

Flugplanungs-Spezialisten

Mit dem Startschuss zur Planung der Überführung wurde der Kontakt zu FSI hergestellt und in vorbereitenden Gesprächen eine detaillierte Route erarbeitet. Ein Zeitplan und eine Liste noch zu beschaffender Dokumente wurde erstellt.

Visa + Diplomatie

Visa-Anträge mussten erledigt werden, hier nahmen wir die Dienste von visa123 in Berlin in Anspruch. Zur Bewältigung erster bürokratischer Hürden wurden im Vorfeld diplomatische Kanäle aktiviert und diese führten über das Auswärtige Amt zur Deutschen Botschaft in Indien, die sich wiederum bereit erklärte, mit der indischen Luftfahrtbehörde und dem Handlingagenten vor Ort zu vermitteln.

Ferry-Tanks

Zwei 900 Liter Zusatztanks wurden bei der Firma TurtlePac in Australien bestellt, von denen einer auf Lager vorhanden war und der zweite in Rekordzeit produziert und direkt nach Japan versandt wurde. In Harle wurden durch unsere FSF-Techniker Kraftstoffpumpen, Ventile und Leitungen zeitgleich hergestellt, einer ausgiebigen Funktionsprobe unterzogen und die notwendige Dokumentation erstellt.

Topo-Karten + Anflug-Karten + Jeppesen Internet Flight Planner

Jeppesen IFR-Tripkits des Fernen und Mittleren Ostens wurden bestellt, gesichtet und geordnet. Der europäische Teil der Jeppesen-IFR-Charts and Maps war in der Firma vorhanden, musste aber nach Ländern gefiltert werden, um das Gewicht und Umfang zu reduzieren. Topografische Karten in einem handhabbaren Format mussten beschafft werden. Hier kommen insgesamt ca. 15 kg/Flugzeug an Navigationsunterlagen zusammen. Zwei Jeppesen Internet Flight Planner mit aktueller Datenbasis auf mitzuführenden Notebooks wurden beschafft und in die flugnavigatorische Planung einbezogen.

Impfungen

Impfungen und das Auffüllen der persönlichen Reiseapotheke musste erledigt werden.

Überlebensausrüstung

Kälteschutzanzüge, die im Falle eines Falles, für die langen Überwasserstrecken getragen werden müssen, wurden komplettiert und mit einem Teil des Werkzeugs und notwendiger Kleinteile per Fracht versandt.
Schwimmwesten und Rettungsinseln mit Survival-Paket wurden durch unseren Kontaktmann in Japan vor Ort gekauft. Vier Notsender, Personal Locator Beacons (PLB) der Firma Kannad wurden gekauft und mit auf die Flugzeuge abgestimmten Kennungen programmiert.

Transponder + GPS

Zwei Mode-S-Transponder wurden über die Firma Tank beschafft und mit den flugzeugeigenen Daten programmiert. Vier tragbare GPS-Navigationsgeräte wurden bestellt und mit der aktuellen Südostasien-Datenbasis versehen. Auf der Hälfte der Flugstrecke muss diese auf die europäische Datenbasis per Internet-Download umgestellt werden.

Dokumente + Formulare + noch mehr Papiere

Die deutschen Flugzeug-Registrierungsdokumente, die LBA-Freigabe zur Überführung und ein Überlast-Zertifikat des Herstellers Britten-Norman mussten organisiert werden. Zusammen mit Kopien von Pässen, Lizenzen und Flugtauglichkeitszeugnissen der Piloten musste dies über eine Verteilerliste an alle Nutzer versandt werden.

Kleidung

Da einige fernöstliche und arabische Flugplatzbehörden bei der Abfertigung auf das Tragen von Pilotenuniformen bestehen, mussten entsprechende Kleidungsstücke beschafft werden und wir werden das, für uns sonst unübliche, Lametta mit Würde (er)tragen. Crew-Ausweise helfen zusätzlich bei der Beschleunigung einiger bürokratischer Vorgänge.

 

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Stand: 03. März 2009