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Flight Log: Bangkok VTBD -- Calcutta VECC 19.02.2009Strecke: 938 NM 19.02.2009: Der Transfer vom Hotel zum Flugplatz erfolgt mit dem Hoteleigenen Minivan. Wir werden pünktlich von unseren TAGS-Damen am Terminal abgeholt und danach durch alle behördlichen Schranken, mit vorbereiteten Formularen, in kürzester Zeit durchgeschleust.
Die Flugzeuge sind schnell startklar gemacht und wir sind
erstaunt, dass wir sehr früh eine Anlassfreigabe bekommen. So rollen wir
gemeinsam los und erfahren nun auf Ground, dass wir im 10 Minuten-Abstand
einzeln starten müssen. Man hatte uns geraten, Flugpläne für jedes einzelne
Flugzeug aufzugeben, weil die Inder das sonst nicht akzeptieren würden. Hier kam
die Quittung, zwei Flugpläne - zwei einzelne Flugzeuge. Schnelles Abstimmen auf
der Frequenz und schon geht es los. Ein abgekürztes Abflugverfahren wir uns
angeboten und wir schauen uns nochmal die Riesenstadt im flachen Steigflug nach
Nordwesten an. Aufgrund des ansteigenden Geländes Richtung Myanmar, müssen wir
auf 12.000 durchsteigen. Ein 1-stündiger Steigflug über die Inversion folgt und
die Landschaft unter uns versinkt im Dunst. Wir halten über die
Inflight-Frequenz Kontakt zueinander und tauschen notwendige Informationen aus.
Von dem unter uns liegenden Land ist so gut wie nichts zu sehen. Dies bessert sich erst, als wir Bangladesh erreichen und das riesige Ganges-Flussdelta überfliegen. Wir werden ohne Probleme von einer Flugsicherungsstelle zur nächsten weitergegeben; der Akzent der Controller nimmt mehr und mehr indischen Töne an. An Chittagong vorbei, mit Sicht auf riesige Schiffsfriedhöfe, fliegen wir nun über dem Ganges Richtung Westen. Wir höre vertraute Töne, weil die Bangladesh' Luftwaffe auf der zivilen Frequenz ihre Luftkampfmanöver übt. Die haben offensichtlich eine amerikanische Ausbildung erhalten und wir könnten mitreden...
Unmittelbar nach Übergabe an Calcutta Control beginnen wir den Sinkflug auf diese Riesenstadt, die Anweisungen erfolgen routiniert und wir bereiten uns auf einen geschäftigen Anflug vor, der in vielen Reiseberichten immer so chaotisch beschrieben wurde. Wir waren fast die Einzigen im Anflug und so konnten wir, nach viel besseren Sichten als vorhergesagt, den Platz schon bei 5 NM sichten und problemlos landen. Am Boden ticken die Uhren komplett anders. Alles dauert ein wenig länger, aber wir machen Fortschritte. Wir sind insgesamt 4 Stunden mit Tanken aus Fässern beschäftigt (1800 Liter). In dieser Zeit kann Hendrik in Ruhe eine defekte rechte Suction-Pumpe der FC wechseln. Hendrik und Werner hatten im Vorfeld ein Ersatzteilpaket zusammengestellt, aus dem wir jetzt schöpfen mussten.
Es ist schon dunkel und wir fahren in über 1 Stunde mit dem Taxi ins Hotel.
Der Wahnsinn herrscht in dieser
Stadt, der Verkehr extrem stark und jeder dieser Fahrer scheint ein
ausgebildeter Formel-1-Rennfahrer zu sein. Man fährt fast auf Tuchfühlung und
uns fällt auf, dass die Taxen kaum über Außenspiegel verfügen, da diese schlicht
abgefahren wurden. Von wegen Fliegen ist gefährlich :-o
Uns werden Bilder im Kopf haften bleiben, die nur schwer zu
beschreiben sind. Noch nie ist uns der Gegensatz von Armut und Luxus dieses
Landes so deutlich vor Augen geführt worden, wie in dieser Stadt. Wir wagen
nicht, das Elend in Bildern festzuhalten, einfach unbeschreiblich...
Wir lassen den Tag Revue passieren und gehen spät zu Bett. |
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